Posted On 01/05/2022 By In News/ Berichte With 1965 Views

Zandvoort: Schönstes Wetter und trotzdem schwierige Bedingungen

Historischer Motorsport kann so schön sein, wenn die Umgebungsvariablen stimmen… Bei den Läufen 3 und 4 der DMV Formel Vau in Zandvoort sah es bei der Ankunft im Fahrerlager zunächst nach einem tollen Wochenende aus. Eine wunderschöne Strecke, ein guter Platz im Fahrerlager und schönstes Nordseewetter mit Sonnenschein und leichtem Wind. Doch die strengen Lärmschutzregeln im Touristenort Zandvoort vermiesten den Vaulern die Freude an dem schönen Kurs in den Dünen.

Die tolle neue Formel-1-Strecke liegt quasi mitten in einem Ferienort und hat damit mit deutlichen Lärmeinschränkungen zu kämpfen. Schon in den letzten Jahren stießen die Formel-Vau-Boliden immer wieder an die Grenzen, aber mit teils kreativen Schalldämpfer-Lösungen konnten die bis zu 50 Jahre alten Rennwagen doch so leise eingestellt werden, dass ein normaler „Rennbetrieb“ gewährleistet werden konnte.

Bei den Läufen am April-Wochenende lag das Limit allerdings so gering, dass viele der Autos trotz größtmöglicher Schalldämpfung nicht den Regeln entsprechen konnten. In Konsequenz hieß das für einige Fahrzeug-Kategorien der Serie: Gas wegnehmen an neuralgischen Stellen der Strecke. Und selbst das reichte bei einigen Fahrzeugen nicht! Nachdem im freien Training zunächst Verwarnungen ausgesprochen wurden, schloss der Rennstrecken-Betreiber am Ende des Qualifiyings vier Fahrzeuge von den Wertungsläufen aus. Und auch bei den späteren Wertungsläufen kam es zu Disqualifikationen.

Tolle Aktion unseres Mitglieds Mark Spanbroek: Da einige der HFVE-Mitglieder (insbesondere die Neuzugänge) noch nicht so viel Erfahrung mit der anspruchsvollen Strecke in Zandvoort hatten, bot der ausgewiesene Zandvoort-Kenner eine “Drivers Academy” – eine Einführung in die Strecke mit anschließendem Trackwalk an. So erhielten die Fahrer u.a. wertvolle Einblicke in Streckenführung, Bremspunkte und optimale Kurventechnik.

Doch nun zum Sportlichen: Lauf 1 nahm nach fünf Runden ein abruptes Ende, weil gleich drei Fahrzeuge an gefährlichen Stellen havariert waren und die wenigen Abschleppwagen zu lange gebraucht hätten, um die Strecke freizuräumen. Der erfahrene Rennleiter Laurent Voogt hatte zunächst die Strecke unter Full-Course-Yellow gestellt, um die Situation in Ruhe zu klären. Aber als klar wurde, dass unter anderem ein Klasse-3-Fahrzeug, dessen Räder wegen eines technischen Defekts komplett blockierten, nicht auf einfache Weise aus der Gefahrenzone gebracht werden konnte, erfolgte der Rennabbruch. Das Gleichmäßigkeits-Format der HFVE hat auch für diese besonderen Situationen eine Regelung und so konnten auch hier die Klassensieger ermittelt werden. Klasse 2: Heike Volk (Hick), Klasse 3: Heinz Hartmann (Vogt), Klasse 4: Joachim Ohlinger (RSM Tasco), Klasse 5: Winfried Kornmeyer (March) Klasse 6: Andreas Mundt (Scarab), Klasse 7: Joe Welzel (DRM). Das Gesamtklassement des ersten Laufs sicherte sich Heiner Hartmann (Kl.3, Vogt), vor Ruben van Hoorn (Kl.3, Mateju) und Heike Volk (Kl.2, Hick)

Lauf 2 am frühen Sonntag-Morgen verlief erfreulicherweise etwas weniger ereignisreich. Das leicht dezimierte Feld wurde als erste Serie auf die noch kühle und von feinem weißen Dünensand „geschmückte“ Strecke geschickt. Entsprechend vorsichtig ließen es die Fahrer angehen. Fast ungestört konnten die Vauler ihre Runden fahren, so kam dieses Mal eine „normale” Gleichmäßigkeitswertung zustande. Klasse 2: Heike Volk (Hick), Klasse 3: Michael Adenacker (Javado), Klasse 4: Markus Theuer (Lola), Klasse 5: Winfried Kornmeyer (March), Klasse 6: Andreas Mundt (Scarab), Klasse 7: Joe Welzel (DRM). Zur Gesamtwertung des zweiten Laufs: Heike Volk schaffte es in Zandvoort auch am Sonntag aufs Podium. Diesmal reichte es sogar zum Gesamtsieg. Toll, dass Heike nun immer besser mit Ihrem Klasse-2-Hick zurechtkommt! Auf Platz 2 folgt Routinier Robert Waschak (Kl.2, Austro Vau) und der Klasse-7-Seriensieger Joe Welzel (DRM).

Schon Anfang Mai geht es für die Vauler am Hockenheim-Ring weiter. Dort steht die „Stunde der Formel Vau“ im Rahmen der Bosch Hockenheim Historic auf dem Programm.

Text: Thomas Cramer
Fotos: Leo Eder

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