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motul_d [2021/02/05 16:49]
frankorthey
motul_d [2022/01/08 14:06] (aktuell)
frankorthey
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 ====== MoTuL (D) ====== ====== MoTuL (D) ======
 + --- //[[frank.orthey@gmail.com|Frank Orthey]] 2022/01/07 14:27//
  
  
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 ===== Formel Vau vom Feinsten: Die Geschichte von MoTuL, der Rennwagenmarke aus dem Hause Motor Tuning Löffelsender ===== ===== Formel Vau vom Feinsten: Die Geschichte von MoTuL, der Rennwagenmarke aus dem Hause Motor Tuning Löffelsender =====
  
-Von Alfred Noell (Basisbeitrag)+Basisbeitrag von Alfred Noell
  
 Zu Beginn der Formel-Vau-Erfolgsgeschichte versuchten überall in Europa Konstrukteure und geschickte Hände von KFZ-Meistern, das Beste aus den engen Vorgaben des Reglements zu machen. So auch im rheinischen Bensberg, unmittelbar hinter dem Schloss Bensberg, dem heutigen Grand Hotel. Hier hatte in den 1950er Jahren Walter Löffelsender Senior ein Autohaus gegründet. Zuerst handelte und betreute er englische Fahrzeuge, später Renault-Modelle. Durch Aktivitäten im Automobilclub ACBL kam er Mitte der 1960er Jahre zum Automobil-Rennsport, stieß hier im Club auf zwei Formel-Vau-Fahrzeuge und bildete damit eine Sportabteilung im Automobilclub. Diese beiden Eigenbauten wurden mit viel Liebe von Grund auf neu aufgebaut, verbessert und bei Rennen durch den ACBL mit dem Rennleiter Walter Löffelsender eingesetzt. Als die nun bildschönen Rennwagen nach zwei Jahren an ihre sportlichen Grenzen stießen, konstruierte Löffelsender mit seinen Leuten vom ACBL einen neuen Formel Vau 1300. Dieses erste selbst konstruierte und gebaute Modell wurde MoTuL (Motoren-Tuning Löffelsender) getauft und Walter Löffelsender stellte seine Firma vom Autohaus auf Rennwagenbau um. Dieser MoTuL wurde schon ein großer Erfolg und wegen seiner schlanken Form „Zigarre“ genannt. Das stabile Reglement der Formel Vau Europa ließ es zu, dass der MoTuL bis 1973 gebaut und gut verkauft werden konnte. Zu Beginn der Formel-Vau-Erfolgsgeschichte versuchten überall in Europa Konstrukteure und geschickte Hände von KFZ-Meistern, das Beste aus den engen Vorgaben des Reglements zu machen. So auch im rheinischen Bensberg, unmittelbar hinter dem Schloss Bensberg, dem heutigen Grand Hotel. Hier hatte in den 1950er Jahren Walter Löffelsender Senior ein Autohaus gegründet. Zuerst handelte und betreute er englische Fahrzeuge, später Renault-Modelle. Durch Aktivitäten im Automobilclub ACBL kam er Mitte der 1960er Jahre zum Automobil-Rennsport, stieß hier im Club auf zwei Formel-Vau-Fahrzeuge und bildete damit eine Sportabteilung im Automobilclub. Diese beiden Eigenbauten wurden mit viel Liebe von Grund auf neu aufgebaut, verbessert und bei Rennen durch den ACBL mit dem Rennleiter Walter Löffelsender eingesetzt. Als die nun bildschönen Rennwagen nach zwei Jahren an ihre sportlichen Grenzen stießen, konstruierte Löffelsender mit seinen Leuten vom ACBL einen neuen Formel Vau 1300. Dieses erste selbst konstruierte und gebaute Modell wurde MoTuL (Motoren-Tuning Löffelsender) getauft und Walter Löffelsender stellte seine Firma vom Autohaus auf Rennwagenbau um. Dieser MoTuL wurde schon ein großer Erfolg und wegen seiner schlanken Form „Zigarre“ genannt. Das stabile Reglement der Formel Vau Europa ließ es zu, dass der MoTuL bis 1973 gebaut und gut verkauft werden konnte.
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 1969 fing dann der älteste Sohn, Walter Löffelsender Junior, in der Werkstatt seines Vaters als Techniker an. „Wie meistens, wenn man jung ist, fühlte ich mich als Revoluzzer, hatte lange Haare und verstand erst gar nicht, dass mein Vater auf seinem Gebiet ein außergewöhnlicher und erfolgreicher Mann war“, erinnert er sich schmunzelnd. „Aber das ging mir doch schnell auf, vor allem, nachdem ich mit den Autos meines Vaters fahren durfte und feststellen konnte, dass sie schneller und besser waren als die vieler Konkurrenten.“ Sie verkauften MoTuL-Formel-V-Rennwagen in ganz Europa mit dem Schwerpunkt Benelux-Länder. Hier kümmerte sich der erfolgreiche Formel-Vau-Fahrer Jaap Luyendyk um den Verkauf der MoTuL-Rennwagen.  1969 fing dann der älteste Sohn, Walter Löffelsender Junior, in der Werkstatt seines Vaters als Techniker an. „Wie meistens, wenn man jung ist, fühlte ich mich als Revoluzzer, hatte lange Haare und verstand erst gar nicht, dass mein Vater auf seinem Gebiet ein außergewöhnlicher und erfolgreicher Mann war“, erinnert er sich schmunzelnd. „Aber das ging mir doch schnell auf, vor allem, nachdem ich mit den Autos meines Vaters fahren durfte und feststellen konnte, dass sie schneller und besser waren als die vieler Konkurrenten.“ Sie verkauften MoTuL-Formel-V-Rennwagen in ganz Europa mit dem Schwerpunkt Benelux-Länder. Hier kümmerte sich der erfolgreiche Formel-Vau-Fahrer Jaap Luyendyk um den Verkauf der MoTuL-Rennwagen. 
  
-{{ ::kap5_walterloeffelsender-damals.jpg?direct&600 |}}+{{ ::kap5_walterloeffelsender-werkstatt.jpg?direct&600 |}}
 //Nicht nur Fahren, sondern auch schrauben war angesagt für Walter Löffelsender jun.// //Nicht nur Fahren, sondern auch schrauben war angesagt für Walter Löffelsender jun.//
  
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 {{ ::kap5_motul-neumitloeffelsender-sen.jpg?direct&600 |}} {{ ::kap5_motul-neumitloeffelsender-sen.jpg?direct&600 |}}
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 +{{ ::kap5_walterloeffelsender-damals.jpg?direct&600 |}}
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 +//So sehen Sieger aus!//
  
 Aber dann schlug das Schicksal hart zu. Vater Walter Löffelsender, der außer seinen Erfolgen auch einer der Mitbegründer des ACBL war, verstarb 1974 mit erst 46 Jahren an einer schweren Erkrankung. Plötzlich stand der Junior allein da. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe seines Vaters tatkräftig fortzusetzen, aber das sollte ihm durch äußere Bedingungen verwehrt bleiben. Zwar starteten 1974 insgesamt 25 MoTuL-Formel-Rennwagen bei internationalen Rennen insgesamt 734 mal, zwar fuhr der Holländer Michael Bleekemolen auf einem MoTuL Rundenrekord in Silverstone und es standen in der Ergebnisliste der deutschen Meisterschaft 1974 wieder fünf MoTuL-Fahrer unter den ersten Zehn, aber Schicksal und Zeit entschieden anders. Aber dann schlug das Schicksal hart zu. Vater Walter Löffelsender, der außer seinen Erfolgen auch einer der Mitbegründer des ACBL war, verstarb 1974 mit erst 46 Jahren an einer schweren Erkrankung. Plötzlich stand der Junior allein da. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Erbe seines Vaters tatkräftig fortzusetzen, aber das sollte ihm durch äußere Bedingungen verwehrt bleiben. Zwar starteten 1974 insgesamt 25 MoTuL-Formel-Rennwagen bei internationalen Rennen insgesamt 734 mal, zwar fuhr der Holländer Michael Bleekemolen auf einem MoTuL Rundenrekord in Silverstone und es standen in der Ergebnisliste der deutschen Meisterschaft 1974 wieder fünf MoTuL-Fahrer unter den ersten Zehn, aber Schicksal und Zeit entschieden anders.
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 Thomas Keßler/Frank Michael Orthey/Lothar Panten: Formel Vau und Super Vau. Die Geschichte eines Rennsport-Welterfolgs. View-Verlag, 2. Auflage Bonn 2017 (Auszug S. 327 - 330) Thomas Keßler/Frank Michael Orthey/Lothar Panten: Formel Vau und Super Vau. Die Geschichte eines Rennsport-Welterfolgs. View-Verlag, 2. Auflage Bonn 2017 (Auszug S. 327 - 330)
  
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-Experten und Ansprechpartner =====+===== Experten und Ansprechpartner =====
  
  
 Walter Löffelsender jun. und Alfred Noell (Autor des Basisbeitrags) Walter Löffelsender jun. und Alfred Noell (Autor des Basisbeitrags)
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 Heiko Engelke, Sven Eickemeyer Heiko Engelke, Sven Eickemeyer
  
-BildunterschriftWie einstMoTuL-Super Vau vorne mit Mark Löffelsender +{{ ::kap5_motul-heutemitarie.jpg?direct&600 |}} 
-Einfügen: Fotos Walter Löffelsender +//Zwei MoTuL 2015 in Zandvoort in der Historischen Formel Vau Europa. Das freut auch Ex-MoTuL-Pilot Arie Luyendyk (Mitte).//
-Kap5_MoTuL-heutemitArie.jpg +
-Bildunterschrift: Zwei MoTuL 2015 in Zandvoort in der Historischen Formel Vau Europa. Das freut auch Ex-MoTuL-Pilot Arie Luyendyk (Mitte).+
  
  • motul_d.1612540143.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2021/02/05 16:49
  • von frankorthey