kaimann

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Kaimann (A)

Das Kaimann-Team war ein österreichischer Motorsport-Rennstall, der 1966 von Kurt Bergmann in Wien-Eßling gegründet wurde. Gelegentlich trat Bergmann unter einem Sponsornamen auf wie Bosch Racing-Team, Wien.

Bergmanns Gespür für junge Talente und deren Entwicklung zu Spitzenfahrern im Kaimann-Team führten etliche Fahrer in die Formel 1. Das Team war in allen bedeutenden Meisterschaften der Formel V erfolgreich und gewann 1971 den jährlichen Vergleichskampf USA – Europa auf dem Daytona Speedway in den USA. Aufbauend auf den Erfolgen seiner Werksfahrer baute Bergmann ab 1968 den Kaimann Mk III in Serie für Privatfahrer. Über 200 Kaimann-Rennwagen waren auf den internationalen Rennstrecken im Einsatz. Die Jahre bis etwa 1979 waren eine Epoche großer österreichischer Erfolge im internationalen Motorsport.

Einfügen: Kaimann-Logo sowie aktuelles Fotos von Kurt Bergmann/Kaimann-Team und Briefmarken Kap4_KAIMANN-Logo.jpg Kap4_Kaimann-Team-04-2016.jpg Das Kaimann Racing Team 2016 am Red Bull Ring

Kap4_Kaimann Briefmarke-einst.jpg Kap4_Kaimann Briefmarke-heute.jpg Bildunterschrift: Kaimann für Briefmarkensammler: einst in Israel und heute in Österreich

Kap4_KurtBergmann2016.jpg Kap4_KurtBergmann1970 Büro.jpg Bildunterschrift: Kurt Bergmann: eine Legende der Formel Vau (1970 im Büro und 2016 am Red-Bull-Ring)

Kap4_Master-Kartracer.jpg Bildunterschrift: Frühes Zeugnis: der Master als Kart-Racer

Die Kaimann-Story ist die Geschichte von Kurt Bergmann. Kurt war selbst als Kartfahrer unterwegs, als in den 1960er-Jahren die Formel Vau von den USA nach Europa kam. Seinen ersten Formel Vau hat er für sich selbst gebaut.

Einfügen: Kaimann in der Werkstatt Kap4_Die ersten Formel Vau von Kurt.jpg Bildunterschrift:

Als jedoch Dieter Quester in das Fahrzeug einstieg und auf Anhieb gleich deutlich schnellere Rundenzeiten drehte, entwickelte Kurt sich zum Teamchef. So wurde aus ihm ein Förderer und Entdecker einer erfolgreichen Fahrergeneration. Seine perfekt vorbereiteten Rennwagen waren das Werkzeug für den Weg nach ganz oben. Acht erfolgreiche Kaimann-Piloten schafften den Weg in die Formel 1. Niki Lauda und Keke Rosberg wurden Weltmeister, Niki gleich drei Mal. Außer diesen beiden Champions holten Dr. Helmut Marko, Helmut Koinigg, Dieter Quester, Harald Ertl, Jochen Mass und Jo Gartner ihre ersten Siege auf den Kaimann-Rennern, ehe sie in die Formel 1 aufstiegen. Bereits 1966 hat Kurt Bergmann sein Rennteam formiert. In der Opel-Werkstatt in Wien-Eßling an der berühmten Adresse Eßlinger Hauptstr. 13, entstanden die ersten blitzsauberen Rennwagen. Gleich darauf stellten sich mit dem Fahrer Dieter Quester die ersten Erfolge ein. Dieter holte 1967 die ersten Siegeskränze für das kleine Team nach Eßling. Einfügen: Kaimann in der Eßlinger Hauptstraße Kap4_Kaimann Werk 22, Eßlingerhauptstraße 13 (1982).jpg Kap4_Eßlinger Hauptstrasse 13.jpg Bildunterschrift: ===== Legendäre Adresse und Werkstatt in Wien-Eßling

Kap4_14.05.1967 INTERN. RENNEN UM DEN PREIS DER OLYMPIASTADT INNSBRUCK-52.jpg Bildunterschrift: Erfolgreiches Gespann: Kurt Bergmann und Dieter Quester, hier beim Preis der Olympiastadt Innsbruck 1967

Kap4_Innsbruck 1968 kaimann mark III formel lauda niki 9 schörg.jpg Bildunterschrift: Der junge Lauda (Startnummer 9) im Kaimann im Clinch mit Lothar Schörg im Austro Vau

Kap4_eröffnung sbg ring 1969 nr 8 formel vw lauda niki.jpg Bildunterschrift:

Das Ausnahmetalent Dr. Helmut Marko wurde 1968 im Kaimann Mark 3 österreichischer Meister. Die Rivalität mit dem von Porsche Salzburg betriebenen Austro-V-Team entflammte voll. Die Salzburger holten den Europapokal, das Kaimann Racing Team mit dem Fahrer Marko den dritten Platz. Im Herbst holte Kurt Bergmann Erich Breinsberg ins Team - und einen jungen Fahrer Namens Niki Lauda. 1969 gewann Erich Breinsberg den österreichischen Meistertitel. Der Europapokal ging erstmals nach Deutschland, an das MAHAG-Team mit dem Fahrer Alfred Voglberger auf einem Olympic. Bis dahin hatten nur Österreicher gewonnen: Michael Walleczek (1966), Günther Huber (1967) und Werner Riedl (1968), alle auf Austro V. Im vierten Anlauf perfektionierte Kurt Bergmann, mittlerweile auch der „Master“ genannt, 1970 sein Team derart, dass er Maßstäbe in der Formel Vau setzte. Europameister wurde Erich Breinsberg, Vize Harald Ertl - und auch die österreichische Meisterschaft hatte das idente Ergebnis. Bei Rennen wurden oft die Plätze 1 - 3 eingefahren, dahinter auf den Rängen kamen nach den Werksfahrern oft die Kundenfahrer. Damit waren die Formel-Vau-1300-Fahrzeuge auf dem höchsten Entwicklungsstand und das Team perfekt aufgestellt.

Einfügen: Der erste Super Vau im VW-Prospekt Kap4_1971 KAIMANN SUPER VAU-01.jpg Bildunterschrift:

1971 kamen zusätzlich zu den Formel Vau 1300 die Formel Super Vau 1600. Schon die Premiere des Kaimann Super Vau verlief fulminant. Anfang Februar fand in Daytona Beach (USA/Florida) der jährliche Vergleichskampf USA/Europa statt. Erich Breinsberg gewann um Haaresbreite vor dem amerikanischen Meister Tom Davey. Kurt war mit dem brandneuen Super Vau ein überlegenes Auto gelungen. Der erste Europameistertitel durch Erich Breinsberg war 1971 die verdiente Belohnung.

Einfügen: Breinsberg Kaimann Kap4_Erich Breinsberg 1971.jpg Bildunterschrift: Der Breinsberg Kaimann 1971

Kap4_KAIMANN SUPER VAU - HELMUT KOINIGG.jpg Bildunterschrift: Helmut Koinigg, neuer Kaimann-Star

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Die Fahrer wechselten und Kurt fand mit Helmut Koinigg ein weiteres Supertalent für das Kaimann Racing Team. 1972 reichte es zwar nach vielen Siegen nur für den zweiten Platz in der Europameisterschaft, aber 1973 war die Rangordnung wieder hergestellt. Kurt hielt den dritten Europapokal in Händen und Helmut Koinigg gelang der direkte Sprung in die Formel 1. 1974 und 1975 gewann der Schwede Kalle Jonsson als Kundenfahrer den Formel-Vau-Europapokal. Parallel gab es den Super-Vau-Goldpokal und die GTX-Trophy, welche das Kaimann Racing Team mit dem Fahrer Keke Rosberg 1975 gewann. In diesem Jahr wurde Niki Lauda Formel-1-Weltmeister. Sieben Jahre später gelang auch Keke Rosberg dieses Kunststück.

Einfügen: Fotos Norisring Kap4_Norisring 1978.jpg

Danach kam die Ära der wassergekühlten Super Vau. Kurt Bergmann baute noch einige wenige Fahrzeuge, jedoch war die große Zeit der Formel Vau vorbei. Das Kaimann Racing Team zog sich langsam aus der Formel Vau zurück um sich anderen Projekten zuzuwenden. Nebenbei baute Kurt Bergmann mit seinem Team auch einige Prototypen. So wurde für Niki Lauda bereits 1969 ein Opel Rekord - genannt „die schwarze Witwe“ - gebaut. Er fuhr damit Rundstreckenrennen. Das Besondere an diesem Fahrzeug war die Alukarosserie. Während der Fertigungspausen haben mutige Mitarbeiter von Opel in Rüsselsheim Aluplatten in die Pressen gelegt. Hätte sich nur eine verklemmt, wäre die Fertigung still gestanden. 1974 entstand ein Kaimann-Opel. Basierend auf einem March 712 von 1971, wurde ein Formel-2-Auto mit Opel-Motor gebaut. Helmut Koinigg, welcher damals schon einen Formel-1-Vertrag hatte, fuhr den Wagen.

Einfügen: Bergmann in seinem Formel 2 Kap4_Lieblingsbild von Kurt Bergmann.jpg

1981 begann das Kaimann Racing Team im Auftrag von Volkswagen Motorsport eine Antwort auf die sehr erfolgreichen Audi Quattros, welche bereits ihre ersten Erfolge mit Walter Röhrl im Rallye Sport hatten, zu suchen. Die Antwort von Kurt Bergmann war ein Bi-Motor-Fahrzeug, basierend auf einem VW-Jetta genannt „TwinJet“. Die Fachpresse, die umfassend darüber berichtete, gab dem Wagen den Namen „doppeltes Jettchen“. Mit zwei GTI-Motoren, also mit serienmäßigen 220 PS bei 1000 kg und Allradantrieb, brachte der Wagen respektable Leistungen auf die Straße. Von diesen Bi-Motor-Fahrzeugen wurden dann noch weitere vier gebaut, ein Scirocco und drei Golf. Der Bekannteste war der letzte Golf: mit zwei Turbo-Motoren und 675 PS gewann er fast das Pikes Peak Rennen. Leider brach ein Uniballgelenk und der Fahrer Jochi Kleint musste das Fahrzeug in Führung liegend kurz vor dem Ziel abstellen. Sieger wurde Walter Röhrl auf Audi Quattro. Kurt Bergmann mit seinem Kaimann Racing Team ist bis heute einer der erfolgreichsten österreichischen Rennwagenerbauer. Mit über 200 gebauten Fahrzeugen wird er wahrscheinlich so schnell auch nicht eingeholt werden. Der Master wurde im Jänner 2014 bereits 85 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit. Gemeinsam mit Karl Holzinger wurde das Kaimann Racing Team wieder belebt. Mit einem Frame off restaurierten Werksauto (Formel Super Vau) fährt das Team heute in der historischen Formel Vau Europa in der Formel Vau. Ein Höhepunkt in Kurts Leben stellte 2013 die 50-Jahr-Feier von Volkswagen Motorsport in Daytona dar. Wo nebst Karl Holzinger sein erster Fahrer Dieter Quester den Kaimann im Tri-Oval beim Legendenrennen bewegte. Ebenso wie beim deutschen Jubiläumslauf am Norisring 2015.

Einfügen: Daytona, Bergmann Geburtstag, Rennfahrer, Prüfstand, Norisring, Schmäh

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Kap4_MasteralsRennfahrer-01.JPG Kap4_MasteralsRennfahrer.JPG

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Kap4_Master-Braun-Jantke-Norisring2015.JPG ===== Wiedersehen macht Freude! Kurt Bergmann am Norisring 2016 mit den Journalisten-Legenden Rainer Braun und Manfred Jantke, beide ehemalige Kaimann-Super-Vau-Piloten.

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Kurt Bergmann

Wien Eßling, Eßlinger Hauptstr. 13

Karl Holzinger (Autor des Basisbeitrags)

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  • Zuletzt geändert: 2021/01/29 19:57
  • von frankorthey