Posted On 18/09/2024 By In Highlights, News/ Berichte With 272 Views

Tabac Classic GP Assen

Wenn die historische Motorsport-Community in den Niederlanden zusammen kommt, ist gute Laune und Enthusiasmus garantiert. Und deshalb gastierte in diesem Jahr die Historische Formel Vau Europa zum zweiten Mal beim TABAC Classic Gp in Assen. Wunderschöne alte Motorräder, DTM-Fahrzeuge der 90er und nicht zuletzt Formel 1-Weltmeister Emerson Fittipaldi, der in seinem Weltmeister-Auto von 1972 seine Runde drehte, sorgten für zahlreiche Zuschauer.

Die Historische Formel Vau war mit 25 Fahrzeugen am Start, ein schönes Feld mit Klassikern der 60iger, 70iger und 80iger bis hin zu einigen modernen Vaus. Am Freitag ging es gleich los mit dem freien Training, naturgemäß lagen die leistungsstarken wassergekühlten Super Vaus von Rüdiger Müller und Thomas Cramer vorne. Dahinter kündigte sich ein spannender Kampf um die weiteren Plätze zwischen Joe Welzel im DRM, dem Vater/Sohn-Team Mark und Nils Spanbroek (Kaimann) sowie Nick (Kaimann) und Marco Wittkuhn (Royale) an.

Zum Qualifiying hatte man sich also viel vorgenommen. Am besten kam Rüdiger Müller (March) mit der Strecke zurecht. Er brannte eine 1:52.974 in den Asphalt. Dahinter Thomas Cramer im ASS-Lola mit 1:57.025. Dahinter dann das erwartet knappe Duell um die weiteren Plätze, dass Nils Spanbroek (Kaimann, 2:00.697) für sich entschied, gerade einmal 1,5 Zehntel dahinter Joe Welzel (DRM, 2:00.848), gefolgt von Nick Wittkuhn, der wiederum nur 1 Zehntel langsamer war.
Schnellster Klasse 4 wurde Marko Wittkuhn (2:02.630), den schnellsten Umlauf im Klasse 2 Einvergaser schaffte Kenneth Schlienz (Fuchs, 2:16.351).

So ging es dann am Samstag bei schönstem Wetter auf die Strecke. In der Spitze entwickelte sich – sehr zur Freude des Autoren dieser Zeilen – ein schönes Duell zwischen Polessetter Rüdiger Müller und Thomas Cramer. Immer wieder wechselte, wiederum sehr zum Gefallen des Streckensprechers, die Führung. Auch in der Verfolgergruppe bildeten sich „Kampfgruppen“, die mit sehenswerten Überholmanövern die Zuschauer begeisterten. Wobei bei der DMV Formel Vau ja nicht derjenige gewinnt, der als erster ankommt, sondern der oder diejenigen, die in ihrer Gruppe die gleichmäßigsten Runden drehen.

In der Gruppe A gelang dies Kenneth Schlienz (Fuchs) am besten, gefolgt von Wolfgang Rafflenbeul (Austro Vau) und Johanna Adenacker (RPB). Den Sieg in Gruppe B sicherte sich Andreas Mundt (Killroy) vor Nick Wittkuhn (Kaimann) und Mark Spanbroek (ebenfalls Kaimann).
Die Gruppe C gewann Kay Volk ( DRM) vor Klaus Dober (DRM) und Joe Welzel (DRM).

Die Gesamtwertung des ersten Laufs konnte Andreas Mundt (Killroy, 929 Strafpunkte) für sich entscheiden, Zweiter wurde Nick Wittkuhn (Kaimann, 1683 Strafpunkte), knapp vor Kenneth Schlienz (Fuchs, 1703 Strafpunkte).

Dem publikumsorientierten Ablauf der Veranstaltung geschuldet, mussten die „Vauler“ am Sonntag bis kurz vor Ende der Veranstaltung warten, bis der zweite Wertungslauf gestartet werden konnte. Zuvor hatte Emerson Fittipaldi im wunderschönen Lotus seine Runden gedreht, Tom Coronel – u.a. bekannt von der Rallye Dakar – fuhr durchaus engagierte Demo-Runden mit zahlender „Kundschaft“ in einem Zweisitzer-Formel 1-Renner und auch der zehnfache Motorrad-Gespann-Weltmeister Steve Webster zeigte sein Können…

Als es dann schließlich losging, freuten sich die Fahrer auf die anspruchsvolle Strecke, mit technisch anspruchsvollen engen Kurven und einer extrem schnellen Kurven-Kombination vor Start und Ziel. Auch am Sonntag ging es wieder munter hin und her, im Windschatten auf die nächste Überholsituation gewartet, Positionen getauscht, Ausbremsmanöver vor der Schikane, alles natürlich im Rahmen einer sicheren Fahrt. Kurzum die Aktiven hatten einen Riesenspaß. Nicht antreten konnten Heike Volk (Hick), Zündungsprobleme und Heinz Hartmann (Vogt), den Motorenprobleme plagten.

Das Podium der Gruppe A im zweiten Lauf: 1. Wolfgang Rafflenbeul (Austro Vau), 2. Kenneth Schlienz (Fuchs), 3. Eckhardt Guhl (Burkhart). Gruppe B: 1. Stephan Haas (Royale), 2. Rafael Branke (Fuchs), 3. Nick Wittkuhn (Kaimann). Gruppe C: 1. Joe Welzel (DRM), 2. Stephanie Hohls (Scarab), 3. Rüdiger Müller (March).

In der Gesamtwertung des 2. Laufs sicherte sich Stephan Haas (Royale, 430 Strafpunkte), denkbar knapp vor Rafael Branke (Fuchs, 473 Strafpunkte) vor Nick Wittkuhn (Kaimann, 900 Strafpunkte)

Im Oktober folgt das Saisonfinale in Zolder, bei dem sich entscheidet, wer in diesem Jahr die Meisterschaft der DMV Formel Vau ergattern kann.

Text: Thomas Cramer
Fotos: M. Cramer