Zum 51. mal fand im August der Oldtimer Grand Prix am Nürburgring statt. Und die Historische Formel Vau Europa (HFVE) war mittendrin statt nur dabei. An exponierter Stelle im Fahrerlager präsentierte die HFVE über 45 Rennwagen aus 60 Jahren Formel Vau Geschichte. Weitere Highlights: die Präsentation des neuen Formel Vau Buchs sowie ein Legendentreffen im Zelt der Motor Klassik.
42.000 begeisterte Zuschauer erfreuten sich an einer bunten Mischung von wundervoll restaurierten Rennfahrzeugen. Die Historic-Grand-Prix-Car Association präsentierte F1- und F2-Boliden, die Grand Prix ́s der 30er bis 60er Jahre zeigten packende Rennen und die FHR begeisterte mit Sportwagen und GT ́s. Highlight waren naturgemäß die DRM und DTM-Boliden der 90er und 2000er Jahre. Nicht zu vergessen die Vorkriegsrenner der Vintage Sports Car Trophy im alten Fahrerlager. Besonders begehrt waren Autogramme von Ex-DTM-Fahrern wie Roland Asch, Harald Grohs, Olaf Manthey, Kris Nissen, Peter Oberndorfer, Kurt Thiim und Leopold Prinz von Bayern. In diesem illustren Umfeld präsentierte die HFVE direkt am Eingang des Fahrerlagers eine wunderschöne Auswahl von Formel Vaus – vom Autodynamics-Einvergaser der ganz frühen Jahre, über Zweivergaser und luftgekühlte Super Vaus der 70er, bis hin zu „modernen Formel Vau“ der 90er und 2000er.
Der Club feiert in diesem (und in den folgenden Jahren) ein besonderes Jubiläum: 60 Jahre Formel Vau und 30 Jahre Historische Formel Vau Europa. Aus diesem guten Grund hat sich ein Autorenteam aus Mitgliederkreisen an die Arbeit gemacht, ein wunderbares Buch über die Geschichte dieser einmaligen Rennserie zu kreieren. Das Ergebnis: „Rennsport für die Welt
– 60 Jahre Formel Vau, 30 Jahre Historische Formel Vau Europa“ (das Buch ist auf der Homepage des Vereins bestellbar). Das Buch wurde im Rahmen eines Legendentreffens, zu dem die HFVE im Zelt der Motor Klassik gastierte, vorgestellt. Mit dabei u.a. Rennsportgrößen wie Joos Tollenaar, Klaus Vögtler, Wolfgang Weiss, Günther Filthaut, Klaus Dober und Juliane Hummelt. Die Grand Dame der Formel Vau wusste einiges über ihre Anfänge in der männer-dominierten Welt des Rennsports zu berichten und wie sie mit Fleiss und Engagement der Konkurrenz die Rücklichter zeigte.
Die Vauler waren natürlich nicht nur gekommen, um ihre Autos im Fahrerlager zu präsentieren und mit den Zuschauern über die guten alten Zeiten zu parlieren. Denn es ging auch darum, sportlich – auf der Strecke – eine gute Figur zu machen.
Der erste Lauf startete am Samstag nachmittag bei schönstem Kaiserwetter. Ein beeindruckendes Feld begeisterte die zahlreichen Zuschauer schon in der Einführungsrunde. Und nach Rennstart noch ein bisschen mehr, denn Runde für Runde konnten die Interessierten jede Menge Rennaction geniessen, jede Startgruppe hatte seine „Kampfgruppen“ – so gab es immer etwas zu schauen. Da aber das Rennergebnis im Wertungsmodus der Historischen Formel Vau Europa e.V. keine Rolle spielt, sondern der Faktor Gleichmäßigkeit, kann jeder Fahrer – in seiner eigenen Pace – auf dem Podium stehen.
So konnte in Gruppe A Wolfgang Rafflenbeul (Austro Vau) mit Platz 1 das oberste Treppchen besteigen. Platz 2 sicherte sich Johanna Adenacker (RPB) vor dem Österreicher Robert Waschak (Austro Vau). In der Gruppe B sicherte sich Leonhard Sommer (RSM Tasco) vor Markus Theuer (Lola) und Andreas Mundt (Killroy) den Tagessieg. In Gruppe C zeigte sich folgendes Bild: 1. Stephanie Hohls (Scarab) vor Oswin Büchl (Lola) und Rüdiger Müller (March).
Die Gesamtwertung des ersten Laufs gewann Leonhard Sommer (RSM Tasco) cor Stephanie Hohls (Scarab) und Oswin Büchl (Lola).
Den Rest des Abends konnten die Aktiven bei Benzingesprächen, leckerem Essen und dem ein oder anderen mitunter alkoholischen Getränken geniessen. Und auch das Rahmenprogramm des Veranstalters hatte ein Highlight zu bieten: Denn das Abendrennen wurde von einem pompösen Feuerwerk begleitet.
Am Sonntag erregten dann am Nachmittag erneut die Motoren der Formel Vau-Renner die Aufmerksamkeit der zahlreich angereisten Zuschauer. Es ging zum zweiten Wertungslauf, der wieder bei schönstem Sommerwetter und herrlichen Temperaturen stattfand. Am Nürburgring hat der ein oder andere Fahrer ja schon ganz andere Wetter-Kapriolen erlebt…
Zum Sportlichen: In Gruppe A konnte Robert Waschak (Austro Vau) die oberste Stufe des Podiums erobern. Auf Platz 2 folgte Calvin Stauff (Autodynamics), gefolgt von Wolfgang Rafflenbeul (Austro Vau). Die Gruppe B gewann Fredi Huwiler (Hotz/Steck) aus der Schweiz, vor Hein Peter Hartmann (Vogt )und Heinrich Heuschele (Kaimann). In Gruppe C freute sich der Autor dieser Zeilen, Thomas Cramer (ASS-Lola) über Platz 1, gefolgt von Stephanie Hohls (Scarab) und Winfried Kornmeyer.
Für die Gesamtwertung des 2. Laufs bedeutete dies folgendes Ergebnis: 1. Fredi Huwiler (Hotz/Steck), 2. Robert Waschak (Austro Vau), 3. Thomas Cramer (ASS-Lola).
Text: Thomas Cramer
Fotos: Leo Eder