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nardi_usa_i [2022/01/08 14:29]
frankorthey
nardi_usa_i [2022/03/11 19:46] (aktuell)
frankorthey
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 //Der Formel Vau-Vorläufer Nardi von 1959 //Der Formel Vau-Vorläufer Nardi von 1959
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 ===== Geschichte ===== ===== Geschichte =====
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 //Josef Hoppen war über viele Jahre ein treuer Begleiter und Wegbereiter für die Formel Vau //Josef Hoppen war über viele Jahre ein treuer Begleiter und Wegbereiter für die Formel Vau
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 Neun Monate nach seiner Rückkehr aus Europa konnte Hubert Brundage den Nardi Prototyp endlich in Empfang nehmen. Was da per Schiff aus Italien kam, sah wohl am ehesten aus wie ein in der Waschmaschine eingegangener Grand Prix Wagen der 50er Jahre: Gitterrohrrahmen, Aluminium-Karosserie, vier freistehende Räder, ein zentraler Sitz, aber als auffälligstes Merkmal ein zu dieser Zeit noch neumodischer Mittelmotor! Der Motor und das Getriebe waren im Gegensatz zum Käfer um 180° gedreht worden. Damit dieses Vehikel nun nicht 4 Rückwärtsgänge hatte, musste auch das Differential gedreht werden. Auch die Vorderachse inklusive Lenkung sowie die komplette Hinterachse stammten vom VW. Nardi hatte jedoch eine kleine Sünde begangen, indem er die Drehstabfedern an beiden Achsen gegen die Querblattfedern des Fiat 500 Topolino getauscht hatte. Brundage wollte aber nur VW-Komponenten an dem Wagen haben, also wurde die Federung wieder zurückgerüstet. Wer die Technik der Formel Junior kennt, wird nicht lange brauchen, um zu erkennen, dass der Nardi nicht ansatzweise konkurrenzfähig sein konnte. Das lag in erster Linie an der geradezu lächerlichen Leistung des serienmäßig verbliebenen VW-Motors, verglichen mit den hochgezüchteten Ford bzw. Fiat-Triebwerken der Gegner. Schon 1960 waren 80 PS eher die Untergrenze in dieser Klasse. Sprich: doppelt so viel wie der VW! Hinzu kam auch die gesamte Radaufhängung. Auf der einen Seite ein quasi serienmäßiges VW-Fahrwerk mit Kurbellenkerachse vorn bzw. Pendelachse hinten. Auf der anderen Seite aufwendig berechnete und angefertigte Dreiecksquerlenker ringsum. Neun Monate nach seiner Rückkehr aus Europa konnte Hubert Brundage den Nardi Prototyp endlich in Empfang nehmen. Was da per Schiff aus Italien kam, sah wohl am ehesten aus wie ein in der Waschmaschine eingegangener Grand Prix Wagen der 50er Jahre: Gitterrohrrahmen, Aluminium-Karosserie, vier freistehende Räder, ein zentraler Sitz, aber als auffälligstes Merkmal ein zu dieser Zeit noch neumodischer Mittelmotor! Der Motor und das Getriebe waren im Gegensatz zum Käfer um 180° gedreht worden. Damit dieses Vehikel nun nicht 4 Rückwärtsgänge hatte, musste auch das Differential gedreht werden. Auch die Vorderachse inklusive Lenkung sowie die komplette Hinterachse stammten vom VW. Nardi hatte jedoch eine kleine Sünde begangen, indem er die Drehstabfedern an beiden Achsen gegen die Querblattfedern des Fiat 500 Topolino getauscht hatte. Brundage wollte aber nur VW-Komponenten an dem Wagen haben, also wurde die Federung wieder zurückgerüstet. Wer die Technik der Formel Junior kennt, wird nicht lange brauchen, um zu erkennen, dass der Nardi nicht ansatzweise konkurrenzfähig sein konnte. Das lag in erster Linie an der geradezu lächerlichen Leistung des serienmäßig verbliebenen VW-Motors, verglichen mit den hochgezüchteten Ford bzw. Fiat-Triebwerken der Gegner. Schon 1960 waren 80 PS eher die Untergrenze in dieser Klasse. Sprich: doppelt so viel wie der VW! Hinzu kam auch die gesamte Radaufhängung. Auf der einen Seite ein quasi serienmäßiges VW-Fahrwerk mit Kurbellenkerachse vorn bzw. Pendelachse hinten. Auf der anderen Seite aufwendig berechnete und angefertigte Dreiecksquerlenker ringsum.
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-Die Geschichte der Formel Vau wäre nicht ganz vollständig erzählt, würde man die Konstruktion des Briten Chris Lawrence unterschlagen. Sein 1960 erschienener „Deep Sanderson“ Formel Junior machte ebenfalls exzessiven Gebrauch von Teilen des VW Käfer. Neben der Vorderachse waren auch hier das Getriebe, die Kupplung sowie die hintere Pendelachse fast unverändert übernommen worden. Motorenseitig war es jedoch ein echter Formel Junior, mit einer Rennversion des Ford Anglia 4-Zylinders (105E) ausgestattet.+Die Geschichte der Formel Vau wäre nicht ganz vollständig erzählt, würde man die Konstruktion des Briten Chris Lawrence unterschlagen. Sein 1960 erschienener „[[deep_sanderson_uk|Deep Sanderson“ Formel Junior]] machte ebenfalls exzessiven Gebrauch von Teilen des VW Käfer. Neben der Vorderachse waren auch hier das Getriebe, die Kupplung sowie die hintere Pendelachse fast unverändert übernommen worden. Motorenseitig war es jedoch ein echter Formel Junior, mit einer Rennversion des Ford Anglia 4-Zylinders (105E) ausgestattet.
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 //Durch die Verwendung vieler VW-Komponenten nahm der Deep Sanderson eine Sonderstellung in der Formel Junior ein// //Durch die Verwendung vieler VW-Komponenten nahm der Deep Sanderson eine Sonderstellung in der Formel Junior ein//
  • nardi_usa_i.1641648594.txt.gz
  • Zuletzt geändert: 2022/01/08 14:29
  • von frankorthey