Posted On 28/09/2017 By In News/ Berichte With 3986 Views

Salzburgring-Finale

Großes Saisonfinale der DMV-Formel Vau am Salzburgring

29 Starter waren dem Ruf zum 11. und 12. Lauf der DMV-Formel Vau an den Salzburgring gefolgt – mit teilweise sehr sportlichen Anreisezeiten, zum Beispiel aus den Niederlanden. Kaum um 06.00 Uhr in der Früh gestartet, schon um 02.00 Uhr in der Nacht im Salzkammergut angekommen … Dort allerdings wurden die Teams vom – fast bereits klassischen – sonnigen und freundlichen Finalwetter empfangen. Zwei Tage Altweibersommer belohnte auch die weitangereisten holländischen Teams van Hoorn und Kuipers.

Allerdings war’s dann mit Formel Vau-Fahren am Freitag erst mal nichts. Nachdem ein Traktor vom Hang oberhalb der Fahrerlagerkurve abgerutscht war, die Leitplanke (von hinten!) beschädigt und sich in den Fangzäunen verheddert hatte, drehte sich für den Freitag kein Rad mehr. Freies Training ade hieß es damit für die Vau’ler.
Am Samstagvormittag dann endlich fahren  – und zwar gleich im Qualifyingmodus. Die Zeitenliste führte Max Kohler im schnellen wassergekühlten Ralt Super Vau mit einer 1:34-er Zeit (Durchschnittsgeschwindigkeit 161,97 km/h) an – vor Joe Welzel im DRM. Richtig schnell dann bereits auf P 3 der beste luftgekühlte Super Vau mit Rob van Hoorn, der sich in den Windschatten von Max Kohler gesaugt hatte und eine Spitzenzeit von 1:40 hinzauberte. Platz 4 für Ü-80-Racing mit Manfred Benninger. Der 84-jährige Serien-Senior hatte ein richtig feines Wochenende und kam seinem Teamchef Joe Welzel beachtlich nahe.
Markus Huber vom Team Huber rund um Vater und Formel Vau-Europameister von 1967 Günther Huber hatte im Klasse 5-Kaimann einen Antriebswellenschaden zu beklagen und sortierte sich mit seinen wenigen Runden auf Platz 6 ein. Vor ihm Winfried Kornmeyer im March, der – mit Gattin angereist – einen Urlaub in Österreich anschloss. Dass der bereits wegen eines „Anlasserproblems“ – der Zahnkranz hatte sich von der Schwungscheibe gelöst! –  bereits früher begann, gefiel auch Frau Kornmeyer nicht wirklich. Eine reine Klasse 4 Reihe folgte mit Franz Kapeller im Kaimann und Joachim Ohlinger im Tasco vor einer reinen Klasse 7-Reihe mit Thomas Cramer im Kogo und Serienkoordinator Tom Eder im Tatuus. Schnellster Einvergaser dann wie üblich der Meister von 2016 Robin Kluth im Hick vor dem schnellsten Zweivergaser mit Wendelin Egger im Zöllner-Kaimann.
Der 1. Wertungslauf startete mit einer eindrucksvollen Ölfahne an Ohlingers Tasco. Auf rutschigem Geläuf segelten nacheinander Richard Nachbar, Thomas Cramer und Tom Eder ins Aus. Nachbar blieb im Kies stecken und musste aufgeben, die anderen beiden konnten auf die Strecke zurückkehren und den Wertungslauf fortsetzen. Auch dieser wurde dann leider früher mit roten Flaggen abgebrochen. Der Gesamtsieg ging im 1. Lauf an Serienkoordinator und Verwaltungsvorstand Wolfgang Rafflenbeul im Klasse 2 Austro Vau vor dem Schweizer Max Kohler (Klasse 5, Ralt) und Senior Manfred Benninger (Klasse 7, Mega). Die Klassen gewannen Manfred Nord (Klasse 1, Beach), Wolfgang Rafflenbeul (Klasse 2, Austro Vau), Markus von Haken (Klasse 3, Kaimann), Franz Kapeller (Klasse 4, Kaimann), Max Kohler (Klasse 5, Ralt) und Manfred Benninger (Klasse 7. Mega).

Zusammenpacken musste leider das Huber Team mit Motorschaden. Alfi Przihoda, Nick Ohlinger und dem bereits erwähnten Winfried Kornmeyer machte ebenfalls die Technik einen Strich durch die Rechnung. Ebenfalls im Pech, das ihm das gesamte Wochenende leider treu blieb, war Siegfried Filthaut. Er laboriert nach wie vor mit Vergaserproblemen an seinem Ex-Dieter-Frentzen Fuchs Super Vau. Im Stand läuft das Auto einwandfrei, sobald es die Rennstrecke sieht, stellt es den Dienst ein. Manfred Kluth werkte das gesamte Wochenende mit all seinem Sachverstand an dem Fahrzeug. Obschon ohne Erfolg, war das wieder mal ein Zeugnis für die allseits geschätzte sportliche und freundschaftliche Kameradschaft in der historischen Formel Vau.

Die Abende und Nächte am Salzburgring kamen schon recht kühl temperiert daher. Das hinderte die Teilnehmer aber nicht daran, das Saisonfinale in den (beheizten) Zelten angemessen zu feiern. Im Clubzelt hatte Technikvorstand Robert Waschak aus St. Gilgen ein heimisches Catering angerichtet. Neben Ripperl und Henderl wurden auch österreichische Süßspeisen und Kuchen gereicht. Lecker!

Das lockte – neben der angenehmen Vau-Gesellschaft – am Samstagabend auch den letzten Formel Super Vau Europameister von 1982 Walter Lechner ins Zelt, der im Gespräch mit Kurt „Master“ Bergmann berichtete, er habe sein Meisterschaftsauto wiedergefunden – und werde es zu seinem 70-er in der Serie einsetzen. Darauf freuen wir uns bereits!

Der 2. Wertungslauf ging dann als Finallauf der diesjährigen internationalen Saison am Sonntagvormittag ohne jegliche Zwischenfälle über die volle Zeit.  Der Sieg insgesamt ging diesmal an Heinz Hartmann im Zweivergaser Vogt vor Joe Welzel im DRM und Franz Kapeller. Klassensieger wurden Manfred Nord, Lokalmatador Robert Waschak im Ex Manfred Schurti Hilti-Austro Vau, Heinz Hartmann, Franz Kapeller, Max Kohler und Joe Welzel.

Alle Ergebnisse hier

Eine besondere Überraschung gab es dann noch vor der Siegerehrung. Als Dankeschön an Kaimann-Boss “Master” Kurt Bergmann, der ihm beim Wiederaufbau des am Sachsenring verunfallten Super Vau schnell und unkompliziert geholfen hatte, bekam der 88-jährige Wiener eines der von Franz liebevoll zum Luxussessel umgebauten Ölfässer geschenkt – natürlich in Kaimann-Lackierung! Eine tolle Szene!

Damit endete eine Saison mit vielen Highlights – allen voran die Läufe in Spa und am Sachsenring. Aber da nach dem Lauf und dem Highlight bekanntlich vor dem Lauf und dem nächsten Highlight ist, geht es bereits am 06. und 07.10 nach Hockenheim, wo mit der „Stunde der Formel Vau“ ein neues Clubsportformat Premiere feiert: ein einstündiger Gleichmäßigkeitslauf mit Pflichtboxenstopp steht zum ultimativen Formel-Vau-Finale 2017 an.

Text: Frank Orthey

Fotos: Klaudia Schrattenecker

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